Die Ursprünge Das späte Mittelalter Der Dreißigjährige Krieg Die Fürstenzeit Verkehrsentwicklung Wirtschaft Die Schlacht am Spicherer Berg Saarbrücken um die Jahrhundertwende Der Erste Weltkrieg Die Völkerbundzeit Der Zweite Weltkrieg Vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis heute Die Zeit der Autonomie Saarbrücken - die Hauptstadt des Saarlandes nach unten

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Kleine Chronik der Stadt Saarbrücken
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 18.02.2004
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Die Ursprünge

In den letzten Jahrhunderten vor Christi Geburt bewohnt der keltische Stamm der Mediomatriker die Gegend der heutigen Stadt Saarbrücken. Mit der Eroberung Galliens durch die Truppen Cäsars wird dann das gesamte linke Rheinufer von den Römern besetzt.

Die Ursprünge Saarbrückens gehen zurück auf das Ende des 1. Jahrtausends: im Jahr 999 schenkt Kaiser Otto III. die Königsburg "Sarabruca" den Bischöfen von Metz. Diese wiederum geben dem Grafen vom Saargau die Burg und den Königshof Merkingen zum Lehen. Letzterer ist der Ursprung des Stiftes St. Arnual. Aus dem Lehen entsteht 1120 die Grafschaft Saarbrücken. Durch Ansiedlung von Burgmannen, Händlern und Schutzsuchenden entwickelt sich in der Umgebung der Burg die Siedlung Saarbrücken.

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Das späte Mittelalter

Bis Anfang des 14. Jahrhunderts sind die Bewohner von Saarbrücken und dem gegenüberliegenden St. Johann Leibeigene. Im Jahre 1321 erhalten die Siedlung Saarbrücken und das Fischerdorf St. Johann den Freiheitsbrief und die Stadtrechte.

In dieser Zeit entstehen bis heute erhaltene historische Bauten:

- im 13. Jahrhundert die frühgotische Stiftskirche St. Arnual und
- im 15. Jahrhundert die Schloßkirche, die Grabstätte der Fürsten Nassau-Saarbrücken.

Während eines Besuches im jahre 1549 regt Kaiser Karl V. den Bau der Alten Brücke an. Sie wird für Jahrhunderte die wichtigste Verbindung zwischen St. Johann und Saarbrücken.


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Der Dreißigjährige Krieg

Der Krieg hinterläßt auch in Saarbrücken schreckliche Spuren. Die Zahl der Bewohner sinkt von 4.500 im Jahre 1628 auf 70 im Jahre 1637. Im Jahre 1640 erteilt Graf Ludwig den Auftrag, ein neues Schloß zu erbauen - im Renaissancestil. Er stiftet außerdem das Ludwigsgymnasium. Die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges sind noch nicht überwunden - da brechen die Reunionskriege aus. Im Jahre 1677 brennen Schloß, Schloßkirche und sämtliche Häuser bis auf sieben Gebäude nieder.

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Die Fürstenzeit

Nach dem Regierungsantritt von Wilhelm-Heinrich im Jahre 1741 erlebt die Stadt einen ungeheueren wirtschaftlichen Aufschwung. Der Fürst läßt die Steinkohlengruben verstaatlichen. Neue Eisenschmelzen entstehen. Sie ermöglichen die bessere Verwertung der inländischen Erze. Sichtbarer Ausdruck der wirtschaftlichen Umstrukturierung wird der Saarkrahn.

Die Infrastruktur verändert sich:

- ein Vertrag mit dem Fürsten von Thurn und Taxis schafft die Bedingungen für einen regelmäßigen Postverkehr,
- das Schulwesen entwickelt sich,
- Fürst Wilhelm-Heinrich fördert die Errichtung von Kirchen aller erlaubten Glaubensrichtungen,
- er gibt dem Buchdrucker Gottfried Hofer den Auftrag, ein allgemeines Wochenblatt herauszugeben. Damit legt er den Grundstein für die "Saarbrücker Zeitung",
- der geniale Barockbaumeister Friedrich-Joachim Stengel kommt nach Saarbrücken und prägt mit seinen Bauten das Stadtbild.

Aus den Ruinen des Renaissanceschlosses entsteht eine prächtige Barockresidenz. Weitere wichtige Stengel-Bauten sind:

- die Friedenskirche,
- die katholische Pfarrkirche St. Johann, eine Basilica minor,
- das Alte Rathaus am Schloßplatz.

Mit der Ludwigskirche, einem der bedeutendsten Barockbauten Deutschlands, beendet Stengel 1775 sein Wirken in Saarbrücken. Das Barockschloß bleibt nicht lange erhalten. Im Jahre 1793 brennt es bis auf die Grundmauern nieder. Fürst Ludwig muß fliehen. Er stirbt 1794 im Exil. Das gleiche Schicksal ereilt Erbprinz Heinrich. Damit ist die Linie Saarbrücken-Nassau ausgestorben. Auf Heinrichs testamentarischen Wunsch wird sein Leichnam im Jahre 1976 nach Saarbrücken überführt. Er findet seine letzte Ruhestätte am Schloß Halberg.

Durch die Friedenschlüsse von Campo Formio im Jahre 1797 und von Luneville im Jahre 1801 gehört die Grafschaft Saarbrücken zu Frankreich. Die Angliederung an Preußen erfolgt erst nach dem Pariser Frieden.

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Verkehrsentwicklung

Im Jahr 1852 feiert man in Saarbrücken die Einweihung der Eisenbahn. Sie verbindet die pfälzische Ludwigsbahn mit der französischen Ostbahn. Die Bahnlinien Saarbrücken-Trier und Saarbrücken-Neunkirchen-Bingerbrück ergänzen ab 1860 das Schienennetz. Zehn Jahre später kommt die Strecke Saarbrücken-Straßburg hinzu.

Die Kanalisation der Saar bis Ensdorf ermöglicht den Transport von Kohle und Erz. Gleichzeitig wird die Saar an das bedeutende französische Kanalisationsnetz angeschlossen.

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Wirtschaft

Im Jahre 1857 beginnt der Betrieb im Eisenhüttenwerk Burbach. Ein Jahr später gründet sich die Kreissparkasse Saarbrücken, das erste Geldinstitut an der Saar.

In den Jahren 1862/63 genehmigt die preußische Regierung die Errichtung einer Handelskammer und 1873 wird die Völklinger Hütte gegründet.

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Die Schlacht am Spicherer Berg

Im August 1870 wird die bis dahin friedliche Entwicklung unterbrochen. Französische Armeen besetzen Saarbrücken und St. Johann. Am 2. August 1870 zieht der kommandierende General Frossard mit seinem Gefolge durch die Straßen und läßt sich schließlich dem Bürgermeister vorstellen. Am selben Nachmittag treffen Napolion III. und sein Sohn Louis am Exerzierplatz in Saarbrücken ein. Der kaiserliche Vater läßt "Lulu" eine Kanonenkugel auf Saarbrücken abfeuern. Eine blutige Schlacht kündigt sich an. Sie geht als die legendäre Schlacht am Spicherer Berg in die saarländische Geschichte ein.

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Saarbrücken um die Jahrhundertwende

In den Jahren 1897 bis 1900 läßt der Architekt Hauberisser das Rathaus St. Johann erbauen.

Die "Frankfurter Zeitung" berichtet im Jahre 1905 über die Vereinigung von Saarbrücken, St. Johann und Malstatt-Burbach zur Großstadt Saarbrücken. Die St. Johanner Presse bezeichnet dieses Vorhaben als "Witz, der an Lächerlichkeit kaum übertroffen werden kann". Es dauert jedoch nur vier Jahre, dann ist der "Witz" Realität. Neue Brücken und Schulgebäude entstehen.

Auf den St. Arnualer Wiesen landet ein Zeppelin. Dort wird später der erste Saarbrücker Flughafen gebaut. Heute verbindet der Flughafen in Ensheim die Großstadt Saarbrücken mit den wichtigsten Städten der Welt.

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Der Erste Weltkrieg

Sarbrücken ist 1914 das Hauptaufmarschgebiet für die Front von Verdun bis zu den nördlichen Vogesen. Im Jahre 1915 wird die Stadt zum ersten Mal von einem Luftangriff in Mitleidenschaft gezogen. Zur gleichen Zeit baut man die Bismarckbrücke.

Die Großstadt Saarbrücken erhält ein Wappen - mit dem Löwen von Saarbrücken, der Rose von St. Johann sowie Schlägel, Eisen und Zange von Malstatt-Burbach.

Im Jahre 1918 soll das saarländische Industrierevier annektiert werden. Die letzten deutschen Truppen verlassen die Stadt. Marschall Foch zieht mit seinen Truppen in Saarbrücken ein und setzt den Arbeiter- und Soldatenrat ab.

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Die Völkerbundzeit

Im ersten Nachkriegsjahr kommt es zu Unruhen und Plünderungen. Die Bestimmungen des Friedensvertrags von Versailles stellen das Saarland für 15 Jahre unter die Verwaltung des Völkerbundes. Die Saargruben gehen in französischen Besitz über.

Im Jahr 1935 kann die Bevölkerung über ihr Schicksal abstimmen. Mit einer Mehrheit von über 90 Prozent entscheidet sie sich für die Angliederung an Deutschland - zum Teil wegen Hitler, zum Teil trotz Hitler. Im selben Jahr kehrt die Saar "heim ins Reich". Der Vorläufer des Saarländischen Rundfunks beginnt mit ersten Sendungen.

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Der Zweite Weltkrieg

Saarbrücken erlebt während des Zweiten Weltkrieges mehrere schwere Bombenangriffe. Die Bevölkerung mußte zweimal evakuiert werden - im Jahre 1939 und 1944. Der Stadtteil Alt-Saarbrücken fällt den Angriffen fast vollständig zum Opfer. Insgesamt werden durch den Krieg 11.000 Häuser zerstört. Gegen Ende des Krieges besetzen amerikanische Truppen das Saarland. Noch im selben Monat übernimmt die französische Militärregierung die Verwaltung des Saarlandes.

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Vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis heute

Im Jahr 1947 wird das Saarland ein autonomer Staat. Die Universität des Saarlandes wird 1949 von Homburg nach Saarbrücken verlegt.

Am 23. Oktober 1955 lehnt eine Zweidrittelmehrheit der Bevölkerung das Saarstatut ab. Am 1. Januar 1957 wird das Saarland elftes Bundesland - mit Saarbrücken als Landeshauptstadt.

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Die Zeit der Autonomie

Im Jahr 1947 wird das Saarland ein autonomer Staat. Saarbrücken ist Landeshauptstadt und Regierungssitz:

- die Saarmesse wird zu einem wichtigen Platz für den deutsch-französischen handel,
- die neugegründete Universität des Saarlandes beginnt 1949 ihre Lehr- und Froschungstätigkeit im Saarbrücker Stadtwald.

Am 3ß. April 1959 gehört das Saarland auch wirtschaftlich zur Bundesrepublik Deutschland. Dieser Tag geht als "Tag X" in die saarländische Geschichte ein.

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Saarbrücken - die Hauptstadt des Saarlandes

In den folgenden Jahren entwickelt sich Saarbrücken zu einer Wirtschaftsmetropole im Herzen Europas. Damit einher gehen bauliche Veränderungen. Saarbrücken wächst. Es entstehen z. B. die Stadtautobahn, der Deutsch-Französische Garten und der Saarbrücker Zoo. Aber auch Verwaltugnsgebäude, Banken und Kaufhäuser. Im Jahre 1961, dem Jahr des Mauerbaus, erhält der Promenadensteg an der Saar seinen Namen: Berliner Promenade.

1964 zieht der Saarländische Rundfunk in sein neues Domizil auf dem Halberg. Bald darauf strahlt die "Europawelle Saar" ihre ersten Sendungen aus.

Im Jahre 1965 wird die französische Stadt Nantes die erste Partnerstadt Saarbrückens.

Fünf Jahre später wird der Sportflughafen Ensheim zum Verkehrsflughafen ausgebaut. In der Saarbrücker Altstadt beginnt man mit der Sanierung. Im Jahr 1974 hat Saarbrücken 200.000 Einwohner und ist Kernstadt für zahlreiche Umlandgemeinden (Gebietsreform). In diesem Jahr kommt es zu einer zweiten Städtepartnerschaft - mit Tbilissi in Georgien. Damit ist Saarbrücken die erste Stadt, die eine Partnerschaft mit einer Stadt der (damaligen) Sowjetunion unterhält.

Im europäischen Denkmalschutzjahr, 1975, feiern die Bürgerinnen und Bürger das erste Saarbrücker Altstadtfest. Im selben Jahr kommt erstmals die Restaurierung des Saarbrücker Schlosses in die Diskussion.

Am 7.4.1976 wird Oskar Lafontaine zum Oberbürgermeister gewählt. Seit 1977 plant und baut die Stadtverwaltung zusammen mit Architekten und der Arbeitsgemeinschaft für bildende Künstler die Fußgängerzone St. Johann. Am 1.5.1979 weiht Oskar Lafontaine die neue Fußgängerzone ein. Werner Zeyer wird zum Ministerpräsidenten des Saarlandes gewählt.

Am 10. März 1985 gewinnt die SPD-Saar die Landtagswahl. Einen Monat später wird der Saarbrücker Oberbürgermeister, Oskar Lafontaine, zum neuen Ministerpräsidenten gewählt. Der bisherige Bürgermeister, Hans-Jürgen Koebnick, wird am 14. Mai 1985 Oberbürgermeister der Landeshauptstadt.

Am 21. Juni 1986 wird die "Westspange", eine Saarbrücke von verkehrspolitsch herausragender Bedeutung, ihrer Bestimmung übergeben und gleichzeitig der Grundstein für den "Bürgerpark Hafeninsel" gelegt. Am 2. Juni 1989 wird der "Bürgerpark Hafeninsel" eröffnet.

Im Jahre 1988 feiert man in Saarbrücken gleich zwei bedeutende Ereignisse: den achtzigsten Geburtstag der Großstadt Saarbrücken und die Eröffnung des restaurierten Saarbrücker Bürgerschlosses.

Cottbus, eine Stadt der damaligen DDR, wird dritte Saarbrücker Partnerstadt. Im Herbst des Jahre 1990 wird mit zahlreichen Festveranstaltungen das 25-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft Saarbrücken - Nantes gefeiert.

Am 21. Mai 1991 wählt der Saarbrücker Stadtrat Hajo Hoffmann zum Saarbrücker Oberbürgermeister. Hans-Joachim Koebnick wechselt auf den Sessel des Präsidenten der saarländischen Landeszentralbank.

Am 5. September 1991 wird eines der anspruchsvollsten Bauvorhaben der Landeshauptstadt Saarbrücken seiner Bestimmung übergeben: die Saar-Galerie (in der Nähe des Bahnhofs).

Der im Jahre 1761 von Friedrich-Joachim Stengel erbaute und später durch Hochwasser zerstörte Saaarkrahn an der Wilhelm-Heinrich-Brücke wird am 6. November 1991 als Symbol für den Saarbrücker Kaufmannsgeist vom Präsidenten der Industrie- und Hdnelskammer des Saarlandes an den Saarbrücker Oberbürgermeister übergeben.

Im Dezember 1991 fällt im Stadtrat der Beschluß zum Bau der Saarbrücker Stadtbahn.

Im Juni 1992 erhält die Stadt eine UNO-Auszeichnung anläßlich des Internationalen Umweltgipfels in Rio de Janeiro für das Energieprogramm und der Stadt und der Stadtwerke Saarbrücken.

Die Jahre 1992 und 1993 sind geprägt von einschneidenden Sparmaßnahmen in den öffentlichen Haushalten, der gezielten Förderung der Wirtschaft u. a. durch die Ausweisung neuer Gewerbeflächen, der Revitalisierung des Burbacher Hüttengeländes sowie durch den Versuch, die überhandnehmenden Verkehrsprobleme zu lösen (Tempo 30) und die Neugestaltung der Saarbrücker City. 1993 wird die Bahnhofstraße Fußgängerzone.

Nach Wiesbaden (1991), Kiel (1992) und Hamburg (1993) ist Saarbrücken im Jahre 1994 die vierte deutsche Partnerstadt des Kinderhilfswerkes der Vereinten Nationen (UNICEF).

Im Jahre 1995 feiert Saarbrücken sein 20-jähriges Bestehen der Städtepartnerschaft mit Tbilissi und das 30-jährige Bestehen der Jumelage mit Nantes. Im Jahre 1999 blickt Saarbrücken auf eine 1.000-jährige Geschichte zurück.

... wird fortgesetzt ...

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